50 Jahre Landesstelle – eine „nachhaltige" Erfolgsgeschichte!
So könnte das Fazit der gelungenen Jubiläumsfeier der Berliner Landesstelle für gewerbliche Berufsförderung in Entwicklungsländern am 13. Dezember 2013 lauten, nimmt man die Äußerungen der Redner und Gäste ernst.
In dem von angehenden Floristinnen der Klasse BFS 21 unter dem Motto „Afrika – Asien – Lateinamerika: Blumenschmuck der Kontinente" eindrucksvoll dekorierten Gewächshaus der Peter-Lenné-Schule konnte Schulleiter Rainer Leimgruber über 100 Gäste begrüßen. Unter den Ehrengästen - neben Hochschullehrern der TU Berlin, HU Berlin, Uni Halle, SRH Hochschule Berlin und der Oberschulrätin Sabine Schmidt - weilte auch die heutige Vorsitzende von „Transparency International Deutschland" und frühere Umweltministerin Schleswig-Holsteins, Frau Prof. Dr. Edda Müller, eine engagierte Unterstützerin der Schule. In seiner kurzen Rede hob Herr Leimgruber die Besonderheit der Berliner Landesstelle als „undurchsichtigem", aber wesentlichem Bestandteil der Peter-Lenné-Schule in der Berliner Bildungslandschaft hervor.
Schulleiter Rainer Leimgruber | Koordinator Klaus Pellmann | Prof. Dr. Gerhard de Haan |
Die Laudatio hielt Prof. Dr. Gerhard de Haan, Erziehungswissenschaftler an der FU Berlin, Vorsitzender des Nationalkomitees „Bildung für nachhaltige Entwicklung" in Deutschland und kooptiertes Mitglied im Nachhaltigkeitsrat der Bundesregierung. In seinen Ausführungen stellte er besonders die fortschrittlichen Programminhalte der Landesstelle heraus. Die Themen „Wassermanagement und Regenerative Energien" sind Zukunftsthemen der Menschheit und spielen in sämtlichen Nachhaltigkeitsdebatten eine besondere Rolle. Das inhaltliche Programm ist wesentliches Aushängeschild der Einrichtung und der Schule. „Hier wird der Begriff Nachhaltigkeit mit Leben gefüllt, die Landesstelle ist schon heute mit ihrem Angebot Vorbild für viele andere Bildungseinrichtungen", so lautete sein Fazit.
Der soziale Aspekt der Nachhaltigkeit durfte in dieser Festveranstaltung natürlich auch nicht fehlen. Diese Aufgabe übernahm Narcisse Djakam, ein „Berliner mit kamerunischen Wurzeln". In der Lesung aus seinem Buch „Der Weg – Zwei afrikanische Einwanderer blicken zurück" machte er den Gästen deutlich, dass Integration nicht vor der eigenen Tür halt machen darf. Integration muss beiderseitig gelebt und erarbeitet werden, dafür engagiert sich Narcisse Djakam ehrenamtlich und erfolgreich schon seit Jahren.
Narcisse Djakam | Afrochanson | Über 100 Gäste im Gewächshaus |
Ein Höhepunkt der Veranstaltung war der nachfolgende Film über die Landesstelle aus dem Jahr 1967. Trotz der schlechten Tonqualität – dem Alter des Filmes geschuldet - wurde in diesem historischen Zeitdokument gezeigt, welchen Stellenwert die Landesstelle früher in Berlin genoss. Der damalige Bürgermeister Heinrich Albertz übergab den Stipendiaten nach 18-monatiger Ausbildung in der Peter-Lenné-Schule persönlich ihre Zeugnisse.
Die heutige Arbeit der Landesstelle konnte von Klaus Pellmann, dem jetzigen Landesstellenkoordinator, anhand verschiedener Aktivitäten und Projekte anschaulich dargestellt werden. Auch diese Bilanz kann sich sehen lassen, schließlich ist die Einrichtung für ihre Arbeit und ihr Engagement zum zweiten Mal mit der begehrten Auszeichnung „Bildung für nachhaltige Entwicklung" ausgezeichnet worden.
Bilanz und Ausblick | Teilnehmer berichten | Völkerverständigung lokal |
Eindrucksvoll und bewegend schilderten zum Abschluss des offiziellen Programmes ehemalige und derzeitige Teilnehmer der Kurse ihre Erfahrungen. Und ihr persönliches Fazit? Die Arbeit der Berliner Landesstelle ist auch heute noch ein Erfolgsmodell! Sie trägt zur Völkerverständigung bei und kann zu einem kleinen Teil der Verbesserung der Lebensverhältnisse in Entwicklungs- und Schwellenländern dienen.
Musikalisch begleitet und abgerundet wurde die Veranstaltung von der Gruppe Afrochanson. Die drei afrikanischen Musiker verzauberten mit ihrer Weltmusik das Publikum und ließen den trüben, kalten Berliner Dezembertag für einen Moment vergessen!
Ehemalige und derzeitiger Landesstellenleiter:
Bernd Wittchen, Bernhard Marienfeld, Klaus Pellmann, Peter Servene
Das kulinarische Motto: „Fingerfood der Kontinente" durfte anschließend anhand von Speisen aus Afrika, Südamerika und Asien, ergänzt durch australische Nachspeisen und „nachhaltig" gebrautes Bio-Bier der Region, überprüft werden. Auch hier wurde zusammengeführt, was in der Landestelle schon lange zusammengehört: Interkulturelles und Nachhaltigkeit!
Die Gäste konnten danach den restlichen Nachmittag genießen und am Abend ein weiteres gelungenes Beispiel für heutige Entwicklungszusammenarbeit erleben. Der Film „Guts for Change" dokumentiert eine Radreise von Berlin nach Indien für den Bau von 100 Trockentoiletten. Emotional begleitet und erläutert von Sven Riesebeck (Non Water Sanitation e.V.) rundete er den fachlichen Teil des Tages ab.
Fingerfood der Kontinente | Sven Riesebeck | Guts for Change (Zur Film-Homepage) |
Getreu dem Motto „Lernen, was man zum Leben braucht!" klang die Veranstaltung am späten Abend aus und man war sich einig: Landesstelle 2013 ... nicht 50 Jahre alt, sondern 50 Jahre jung!
Klaus Pellmann
Landesstellenkoordinator
Slideshow
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Zum Weiterlesen:
Vortrag Pellmann: 50 Jahre Landesstelle | Bericht Bäke Courier |
Bildnachweis:
© 2013 John Przybisch (Landesstelle)